Am Samstag, den 27.08.2022 wurde es für die beiden Schwarzwildbracken, die im Kopovzwinger vom Kehlenbach leben, nach einer langen Zeit des Übens endlich ernst:
Die Verbandsschweißprüfung vom VZZP-Württemberg e.V. stand an.
Eine 1.000 Meter lange Fährte, getupft mit Rehwildschweiß, gestanden mind. 20 Stunden über Nacht galt es zu Arbeiten.
Xora von der Schweinegrube wurde auf dieser Prüfung von Walter Bertsch geführt, da enstpr. der PO jeder Teilnehmer nur einen Hund führen darf. Das Gespann musste die erste Fährte in der Richtergruppe 2 arbeiten. Meinen Kopovrüden Darex vom Missenwald führte ich selbst, das Los entschied und wir bekamen die letzte Fährtenarbeit des Prüfungstages zugeteilt.
Während Darex und ich warteten, mussten Xora und Walter die berüchtigte Fährte mit dem Namen „Teufelstein“ arbeiten. Die Ungewissheit nagte an meinen Nerven. Nach Tagen der Trockenheit war zwischenzeitlich ein heftiger Regenschauer vom Himmel gefallen. Dementsprechend abgeschafft sahen Hund wie Führer aus, als das Gespann nach einer gefühlten Ewigkeit wieder bei uns zurück am Treffpunkt war. „Leicht war’s nicht“, meinte Walter, was meiner Grundnervosität nicht gerade zugutekam. Trotz der Wetterkapriolen waren Xora und Walter aber ans Ziel gekommen, was mich wahnsinnig freute und mir die Hoffnung gab, mit Darex im Anschluss selbiges zu schaffen.
Erst gegen halb 12 am Vormittag wurden Darex und ich zur Fährtenarbeit aufgerufen. Der Regen hatte zwar aufgehört, doch die Natur war patschnass, der getupfte Schweiß ins unersichtliche Nirwana zerflossen. Darex nahm die Fährte direkt auf, erst durch Zurückgreifen zeigte der Rüde mir den mit Schnitthaar präparierten Anschuss. Dann ging es los durch die feuchte Botanik. Darex, dessen Freunde weder Nässe noch Dornen sind, folgte ruhig aber bestimmt der Fährte. Über Brombeerranken hinweg zog er immer weiter, bis er stehen blieb – ein Wundbett, dass durch ein kleines Büschel Schnitthaar sowie einem Organfetzen, den Darex sofort in sich hineinfutterte, als solches identifiziert werden konnte. Nach dem Abgang folgte die Schwarzwildbracke weiter konzentriert der Fährte. Ehe der Rüde abrupt stehen blieb und den Kopf hob. Ich wusste sofort, wir waren zu weit gegangen, hinter uns musste ein Haken liegen, welchen mein Hund überlaufen hatte. „Zurück zur Fährte“, wies ich den Kopov an. Darex drehte um, ein Stück zurück und eine kleine Böschung hoch. Zu meiner Überraschung erhielten wir Bestätigung, indem Darex einen Verweiserpunkt anzeigte. Wir folgten weiter der Fährte, Darex lies sich nicht aus der Ruhe bringen, ich einfach immer hinterher, gefühlt eine Ewigkeit. Ehe mir der Gedanke kam, wir wären falsch gelaufen, sah ich einen Rehbock auf dem Grasweg liegen – das Suchenstück!
Bestanden hatten meine beiden Schwarzwildbracken schon mal – mein Ziel war damit erreicht. Besonders freute mich allerdings die Verkündung der Rangliste. Xora und Walter bestanden mit zwei Abrufen im dritten Preis. Darex wurde ohne Abruf zum Suchensieger gekürt. Wir dürfen nun für ein Jahr den Wanderpokal, eine Saufeder, besitzen und uns darauf verewigen.
❤-lichen Dank an das Team aus Prüfungsleiter, Richter, Richterobleute, Revierführer und den stillen Helfern im Hintergrund, die uns zusammen diese tolle Prüfung ermöglicht haben. Dankeschön für das faire Richten und das kollegiale Verhalten der Prüflinge untereinander. Mein größter Dank gilt Walter Bertsch, der mit unheimlich viel Herzblut und Leidenschaft meine Kopovhündin Xora auf den letzten Übungsfährten begleitet sowie auf dieser Prüfung erfolgreich geführt hat!
Wie geht’s nun weiter? Darex und ich freuen uns, bei anstehenden Nachsuchen kontaktiert zu werden, denn Übung macht den Meister!